Was ist besser, XPS oder PIR? Der ultimative Dämmstoffvergleich

Die Wahl des richtigen Dämmstoffs hat einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz, die strukturelle Haltbarkeit und die langfristigen Wartungskosten eines Gebäudes. Zu den hochleistungsfähigen Dämmlösungen gehören, XPS (extrudiertes Polystyrol) und PIR (Polyisocyanurat-Schaumstoff) hervorstechen - aber durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften eignen sie sich für sehr unterschiedliche Anwendungen. Architekten, Bauunternehmer oder Hausbesitzer, die nach "XPS vs. PIR" suchen, finden in diesem Artikel einen wissenschaftlich fundierten Vergleich der thermischen Leistung, der Feuchtigkeitsbeständigkeit, der strukturellen Stärke und der realen Anwendungsszenarien.

XPS oder PIR

1. Technische Kerneigenschaften: Wie XPS und PIR auf dem Prüfstand stehen

Thermische Leistung und R-Werte

PIR dominiert bei der thermischen Effizienz mit einer extrem niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,020-0,025 W/m-Kund liefert eine hervorragende R-Wert pro Dickeneinheit. Dies übertrifft XPS (0,029-0,036 W/m-K), was bedeutet, dass PIR die gleiche Dämmung mit dünneren Platten erreicht. Zum Beispiel können 100 mm PIR mit 120-140 mm XPS übereinstimmen. Damit ist PIR ideal für beengte Platzverhältnisse, wie z. B. in Hohlwänden oder bei Nachrüstungen.

Feuchtigkeitsresistenz und Langlebigkeit

XPS verfügt über eine geschlossenzellige Struktur, die der Wasseraufnahme widersteht (unter 0,7%, wenn sie vollständig untergetaucht ist). Diese nahezu vollständige Feuchtigkeitsaufnahme verhindert den thermischen Abbau in feuchten Umgebungen, was für Fundamente, Keller oder Umkehrdächer, bei denen die Dämmung mit Erde oder Wasser in Berührung kommt, entscheidend ist. PIR ist zwar mäßig wasserbeständig, aber es gibt keine vergleichbaren Labor- oder Felddaten für Anwendungen unter Wasser oder bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Strukturelle Stärke und Stabilität

XPS bietet eine überragende Druckfestigkeit (300-700 kPa) und trägt schwere Lasten in Anwendungen wie Einfahrten, Industrieböden oder Flughafenlandebahnen. PIR (Druckfestigkeit: 120-200 kPa) hat die leichte thermische Effizienz Vorrang vor der strukturellen Unterstützung.

Tabelle: Die wichtigsten technischen Eigenschaften auf einen Blick

EigentumXPSPIR
Wärmeleitfähigkeit (W/m-K)0.029-0.0360.020-0.025
Druckfestigkeit (kPa)300-700120-200
Wasserabsorption (%)<0.7Mäßig (variiert je nach Marke)
FeuerbeständigkeitEuroklasse E (selbstverlöschend)B1 (schwer entflammbar)
Temperaturbereich-50°C bis +75°C-196°C bis +130°C

2. Anwendungsspezifische Empfehlungen: Anpassung des Materials an den Anwendungsfall

Fundamente, Dächer und unterirdische Anwendungen

XPS ist die unbestrittene Wahl für feuchtigkeitsgefährdete Zonen:

  • Fundamente/Sockel: Hält Grundwasser und Bodenfeuchtigkeit stand und trägt gleichzeitig die Aufschüttungslasten.
  • Umgekehrte Dächer: Funktioniert zuverlässig beim Einbau über Abdichtungsbahnen.
  • Frost-Tau-Wechselbeständigkeit: Behält nach 300 Frost-Tau-Zyklen eine Festigkeit von >90% und ist somit für kalte Klimazonen geeignet.

Wände, Hohlräume und Hochtemperatureinstellungen

PIR zeichnet sich dort aus, wo ein maximaler Wärmewiderstand nicht verhandelbar ist:

  • Wandisolierung: Höherer R-Wert pro Zoll minimiert den Verlust an Wandstärke.
  • Gewerbliche/industrielle Dächer: Hält Temperaturen von bis zu +130 °C stand, ohne sich zu verschlechtern - ideal für Fabriken oder an HLK-Anlagen angrenzende Bereiche.
  • Brandgefährdete Bereiche: Erzielt im Vergleich zu Standard-XPS bessere Brandklassen (z. B. B1).

Zu vermeidende Fallstricke

Bei der Verwendung von XPS in hinterlüfteten Fassaden besteht aufgrund der geringen Dampfdurchlässigkeit ("Wandatmungsaktivität") die Gefahr der Kondensation.

Die geringere Druckfestigkeit von PIR disqualifiziert es für tragende Böden oder begrünte Dächer.

3. Langlebigkeit, Umweltauswirkungen und Kostenanalyse

Langfristige Leistung

XPS: Behält den R-Wert über Jahrzehnte hinweg bei, kann aber nach extremen Frost-Tau-Wechseln bis zu 33% Druckfestigkeit verlieren.

PIR: Hervorragende thermische Langzeitstabilität, erfordert jedoch einen Schutzmantel gegen UV-Strahlung und physikalische Schäden.

Umweltfreundlichkeit und Kreislaufwirtschaft

XPS: Enthält häufig recycelte Bestandteile (20-30%). Vollständig recycelbar, wird aber nach der Verwendung nur selten wiederverwertet.

PIR: Begrenzte Wiederverwertbarkeit, trägt aber durch Energieeinsparungen zu einem geringeren Kohlenstoffausstoß bei. Treibmittel haben ein unterschiedliches globales Erwärmungspotenzial.

Auswirkungen auf die Kosten

XPS: $0,30-$0,50 pro Brettfuß. Höher für Sorten mit hoher Dichte.

PIR: $0,45-$0,70 pro Brettfuß. Premium gerechtfertigt durch thermische Leistung.

Welche Isolierung sollten Sie wählen?

Entscheiden Sie sich für XPS, wenn:

  • Feuchtigkeitsbeständigkeit ist entscheidend (Fundamente, Keller, Dächer).
  • Eine hohe Druckfestigkeit ist erforderlich (Böden, Einfahrten).
  • Es gibt Budgetbeschränkungen, aber die Haltbarkeit ist wichtig.

Wählen Sie PIR Wenn:

  • Maximierung des R-Werts auf begrenztem Raum ist entscheidend (Wände, Nachrüstungen).
  • Brandsicherheit oder Hochtemperaturbeständigkeit ist erforderlich (Gewerbliche Dächer, HVAC).
  • Nachhaltigkeitsziele geben langfristigen Energieeinsparungen den Vorrang vor kurzfristigen Kosten.

Es gibt keinen universellen "Gewinner"

Die XPS vs. PIR Die Debatte hängt von spezifischen Projektvariablen ab. XPS bietet unübertroffene Haltbarkeit in nassen/belasteten Umgebungen, während PIR bietet eine unschlagbare thermische Effizienz, wenn es um Platz oder Brandschutz geht. Beurteilen Sie die Feuchtigkeitsbelastung Ihres Projekts, die baulichen Anforderungen, die thermischen Ziele und das Budget - so wird klar, ob die Robustheit von XPS oder die Dämmfähigkeit von PIR Vorrang hat. Bei komplexen Bauvorhaben führen Hybridsysteme (z. B. XPS im Untergeschoss und PIR in den Wänden) oft zu optimalen Ergebnissen.

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